Gletschermühle
Gletschermühle. Der Riesentopf am Scherlibach.
Die Hügellandschaft südlich von Bern und Köniz ist eine typische Moränen-landschaft der älteren Eiszeit, die während der jüngeren Eiszeit zum Teil stark verändert und erneut von den Schutt- und Schottermassen der Gletscher überdeckt wurde.
Beim Bau der Quellfassungen und Wasserleitungen für die Wasserversorgung der Stadt Bern wurden im oberen Scherlibachtal eine Menge von Findlingen, aber auch Gletschermühlen gefunden. Die Gletschermühlen, im Volksmund auch Riesentöpfe genannt (ob man dabei an einen Koch- oder Nachttopf gedacht hat, sei dahingestellt), sind durch das abfliessende Schmelzwasser der Gletscher entstanden, wenn sich ein härterer Stein, durch das Wasser bewegt, ins weichere Grundgestein einfrass: der drehende Stein (daher Mühle) bohrte sich langsam in der Untergrund.
Die grösste dieser Gletscher-mühlen liegt rechts von der Niedermuhlernstrasse (Fahr-richtung Niedermuhlern) in der Nähe des Bauernhofes Neuhaus. Die Gletschermühle befindet sich in einem gemauerten Gewölbe, das mit einer eisernen Türe abgeschlossen ist.
Die Gletschermühle ist 4,5 m tief und ihr grösster Durchmesser ist 5,5 m. Der «Topf» ist etwas in die Quere gezogen und nach verschiedenen Seiten ausgebuchtet. An seinem oberen Rand ist deutlich eine Zuflussrinne erkennbar.
Der Boden des Topfes ist durch eine Querwand zweigeteilt; in beiden Löchern waren die harten, abgerundeten Mühlsteine noch vorgefunden worden. Die Wandungen sind matt, aber abgerieben, ohne Ritzen und Schrammen und mit nach unter verlaufenden, wendeltreppenartigen oder spiralförmigen Absätzen versehen, die von der wirbelnden Bewegung des Wassers und der Mühlsteine herrühren.